Kreis Heinsberg.

In der Reihe unserer Vereins-Portraits stellen wir heute die Funkbereitschaft Heinsberg vor. Einsatzleiter Stefan Dautzenberg beantwortete unsere Fragen an den kreisweit tätigen Verein.

Erklären Sie bitte die Aufgaben Ihres Vereins.

Dautzenberg: Die Funkbereitschaft-Heinsberg ist ein Ordnerverein aus Wegberg, gegründet 2017 von Stefan Dautzenberg und Bianca Dautzenberg. Unsere Aufgaben sind: Parkplatzeinweisungen, Ordnungsdienst und Verkehrssicherung bei Stadt- bzw. Stadtteilfesten, Begleiten und Sichern von Festumzügen, Verkehrssicherung bei Festivals und Events, allgemeine Verkehrshilfsdienste, Sekundärmaßnahmen oder Unterstützende Hilfe bei Groß-Schadenereignissen oder Katastrophen, Beratung und Planung für den Verkehrsdienst / Streckensicherung, Beratende Hilfe bei der Umsetzung der Beschilderungen, dem Verkehrsdienst und Erfüllung der behördlichen Auflagen bei Veranstaltungen, Unterstützung von gleichorientierten Vereinen, auch überregional, Streckensicherung bei Radsportveranstaltungen oder Marathonveranstaltungen.

Was ist das Besondere an Ihrem Verein?

Dautzenberg: Mit über 60 aktiven Mitgliedern an vier Standorten bildet unser Verein eine sichere und verlässliche Gemeinschaft. So können wir uns in der Gemeinde stark machen. Der Verein zeichnet sich durch eine lockere Vereinsstruktur ohne überflüssige und übermäßige verpflichtende Mitgliederbindung aus. Die Mitgliederbindung entsteht ganz von selbst durch die Zusammenarbeit. Jedes Mitglied entscheidet für sich selbst, wann und wo und in wieweit es für den Verein tätig wird. Durch diese Struktur wird erreicht, das die Mitglieder verantwortungsvoll und zuverlässig dem Sinn des Vereins gerecht werden. Und das sogar mit einer großen Portion Fun-Faktor.

Warum ist der Verein für die Region wichtig?

Dautzenberg: Die Vereine in unserer Stadt helfen mit ihrer Arbeit dabei, das kulturelle Leben vielfältiger zu gestalten. Wir selbst stellen Karneval zum Beispiel bis zu 70 Wagenengel. Bei Schützenfesten, Martinszügen und sportlichen Veranstaltungen sind wir als „Streckenposten“ zur Absicherung dabei. Den Bauernmarkt auf Haus Hohenbusch begleiten wir seit drei Jahren.

Vor welche Herausforderungen hat Sie die Corona-Pandemie gestellt?

Dautzenberg: Die Corona-Pandemie hat das Vereinsleben auf den Kopf gestellt. Sämtliche Einsätze blieben aus und wurden abgesagt. Einnahmen blieben aus.

Sichere und verlässliche Gruppe

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Unterstützung in Form von Corona-Hilfen haben wir keine bekommen. Wir mussten umdenken. Parkplatzeinweisungen, Achten auf Abstand hieß es von nun an. Wir haben versucht, auch ohne Mitgliederversammlungen den Zusammenhalt des Vereines trotzdem weiterhin zu fördern. In der heutigen Zeit ist es dank digitaler Medien einfach, in Kontakt zu bleiben. In unserer WhatsApp-Gruppe sind alle Mitglieder vertreten, und es gibt keinen Tag wo die Gruppe ruhig bleibt.

Darüber hinaus haben wir ein kleines Netzwerk von Ordnervereinen, Sicherungsvereinen nicht nur aus NRW, sondern auch in Hamburg, Frankfurt, wo man sich Tipps holen kann, austauschen kann und sich gegenseitig unterstützt.

Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Organisation von Veranstaltungen. Sponsoren hätten wir gerne, aber es ist nicht leicht Sponsoren für unser Hobby zu engagieren.

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich?

Dautzenberg: Ehrenamtliche führen Arbeiten aus, die der Staat, soziale Einrichtungen und Träger oder andere Institutionen nicht finanzieren können oder wollen. Sie füllen damit eine wichtige Lücke in der Versorgung der Gesellschaft durch professionell ausgeführte Erwerbsarbeit.

Ehrenamt bedeutet für mich, dass ich ein Teil dieser Gesellschaft bin und dass ich durch ein ständiges Üben und Engagement daran teilhaben kann, diese Gesellschaft voranzutreiben. Das ist eine der wichtigsten zwischenmenschlichen Aufgaben.

Spaß an der jeweiligen Tätigkeit, die Chance, etwas für das Gemeinwohl zu tun und sein Umfeld zumindest im kleinen Rahmen mitzugestalten, sowie die Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Fähigkeiten zu erlernen. Vor allem junge Menschen bewegt oft der Wunsch, etwas gemeinsam mit anderen zu erleben und sich dabei vielleicht auch weiterzubilden. Die Älteren möchten eher ihre Kenntnisse an andere weitergeben und auch nach der Berufstätigkeit einer sinnvollen Aufgabe nachgehen.

Aber auch die Pflege der Kameradschaft ist wichtig. Sich für den Verein zu engagieren, liegt mir selbst am Herzen, da ich mit meiner Frau diesen Verein gegründet habe. Ich erwähnte bereits die ausgeglichene Altersstruktur unseres Vereins und möchte den Weg von „jung“ zu „alt“ weiter bestreiten.
Dies gilt genauso für viele andere aus unserem Vorstandsteam. Wir wissen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können und dass wir uns auf einander verlassen können.

Wir möchten den Verein weiterentwickeln und für die Zukunft gut aufstellen. Aber nicht nur der Vorstand trägt Verantwortung, sondern auch unsere Mitglieder. Diese engagieren sich ebenfalls für den Verein, und so werden notwendige Aufgaben gemeinsam gemeistert. Ohne unsere Mitglieder wären unsere Einsätze nicht möglich.